PBL problembasiertes Lernen

Wozu ist das gut?
PBL ist eine praxisorientierte Methode, die die Studierenden dazu befähigt, selbständig zu denken und eigene Fragen zu formulieren, deren Beantwortung über die Lösung des gestellten Problems das notwendige Faktenwissen konstituiert und komplettiert. PBL ist Problemlöseschema
Wie funktioniert’s?
Anhand von Fallskizzen geht es darum, eigene Problemlösestrategien zu entwickeln, fachorientiertes und pragmatisches Denken sowie die Zusammenarbeit in einer Arbeitsgruppe zu erproben und zu trainieren. Die Studierenden tragen aktiv durch Diskussion, selbst entwickelte Lernziele und eigenständige Themenerarbeitung in der Gruppe und in Phasen des Selbststudiums zur Lösung des Falles bei. Selbstgesteuert oder in Begleitung eines Tutors arbeiten Studierende an praxisrelevanten Problemstellungen; moderierte Gruppenarbeit mit Pinnwänden und Flipcharts und individuelles
Selbststudium wechseln sich ab. Zunächst wird den Studierenden die Fallstudie ausgehändigt. Diese umschreibt eine herausfordernde, problematische und praxisnahe Situation. Eine explizite AufgabensteIlung gibt es nicht.
Durchführung in 7, bzw. 8 verbindlichen Schritten:
1. Klärung grundsätzlicher Verständnisfragen zur Fallstudie
2. Sammlung der Problemaspekte und Definition des Problems
• Wo ist hier eigentlich das Problem (bzw. die Hauptprobleme)?
3. Sammlung von Hypothesen und Ideen rund um das identifizierte Problem
• Vorkenntnisse, Erfahrungen, Spekulationen, Hypothesen und erste Ideen werden
via Brainstorming gesammelt.
4. Systematische Ordnung der Hypothesen und Ideen
• Alle gesammelten Aspekte werden nach Themenfeldern geordnet und mit
passenden Überschriften versehen. Besonders gut funktioniert dies, wenn von
Anfang an mit Moderationskarten gearbeitet wird.
s. Formulierung der Lernziele
• Was wissen wir bereits zu den Themenfeldern? Was muß noch erschlossen,
recherchiert oder aufgearbeitet werden? Die Studierenden erteilen sich
Arbeitsaufträge, die helfen das Problem und somit den Fall sinnstiftend und
zielführend zu lösen.
6. Erarbeitung der Lerninhalte, je nach Absprache einzeln oder in Untergruppen (bis zum
nächsten Treffen der Gruppe)
• Selbststudienphase, kann durch E-Learning Elemente begleitet werden.
7. Synthese und Diskussion der zusammengetragenen Lerninhalte
• Die erarbeiteten Ergebnisse werden präsentiert
8. Evaluation der Inhalte sowie des Gruppenprozesses
• Reflexion des Arbeitsprozesses und besprechen von Optimierungsmaßnahmen
Teilnehmerzahl
4- max. 8 TN pro PBL-Team
Raum und Ausstattung
Arbeitsraum mit Pinnwänden und Flip Chart, Moderationsmaterial
Zeitaufwand
semesterbegleitend oder blockweise in Seminaren, Kursen und theoriebegleiteten Praktika
angeboten werden.

Literatur und Links

Brezowar, Gabriela; Mair, Michael; Olsowski, Gunter; Zumbach, Jörg (2012): Problem-Based Learning im Dialog. Anwendungsbeispiele und Forschungsergebnisse aus dem deutschsprachigen Raum. 1. Aufl. Wien: Facultas

Problem-based Learning: Helping your students gain the most from PBL D.R. Woods, 1995, D.R. Woods, Waterdown, Canada ISBN 0-9698725-1-8 .170 pp

http://elc.fhda.edu/transformReno/resources/Woods-2000.pdf

Dorothee Brovelli; Markus Wilhelm (2009): Problemorientiertes Lernen für den integrierten Naturwissenschaftsunterricht – Vorschläge für Unterricht zur Optik und Akustik. In: PhyDid-A 2 (9), S. 65–72. http://www.phydid.de/index.php/phydid/article/view/70/91

Problembasiertes Lernen der University of Delaware: http://www.udel.edu/inst/resources/index.html und http://www.udel.edu/chem/white/teaching.html

Problembasiertes Lernen in der Physik: http://pbl.ccdmd.qc.ca/resultat.php?action=prob_tous&he=1080